Wednesday, January 11. 2017
Kurzgeschichten zum Kampfpreis
Die Geschichten vom Ende der Welt gibt es nun auch als Ebook -- für unschlagbar günstige 3,99 €. Wir bieten die Sammlung ohne hartes DRM an, in der Hoffnung, dass kaufen bei dem Preis einfach stressfreier ist als etwaige frei flottierende Kopien abzugreifen.
"Ruthie", eine der SF-Geschichten aus dem Band, wurde im Herbst auch auf Tor Online veröffentlicht. Wer also erst mal "probelesen" möchte, kann sich dort einen Eindruck machen.
"Ruthie", eine der SF-Geschichten aus dem Band, wurde im Herbst auch auf Tor Online veröffentlicht. Wer also erst mal "probelesen" möchte, kann sich dort einen Eindruck machen.
Tuesday, December 6. 2016
Out of Print (ist vor dem Print)
Wichtige Durchsage zu Fairwater und zum Kristallpalast: Meine beiden Romane, die 2007 und 2010 bei Feder&Schwert; erschienen, sind aktuell (fast) nicht mehr erhältlich. Das ist auch gut so. Und wird sich bald auch wieder ändern. Was noch besser ist!
Zu den Hintergründen: Wie vielleicht bekannt, wurde Feder&Schwert; diesen Sommer an den Kölner Uhrwerk-Verlag verkauft. Das neue Team führt die Marke auch mit viel Engagement fort, allerdings war Der Kristallpalast bereits zum Zeitpunkt der Übernahme abverkauft und eine Neuauflage danach nicht mehr geplant. Deshalb habe ich meinen Vertrag gekündigt und befinde mich aktuell in Verhandlungen mit einem schönen kleinen Verlag, der eine Neuauflage sowohl als E-Book als auch im Print vorsieht, eventuell mit ein paar Extras. Sobald es hierzu etwas Konkretes gibt, mache ich das selbstverständlich bekannt.
Das heißt, dass man den Kristallpalast als Taschenbuch die nächsten Monate nur noch antiquarisch oder über Dritthändler erstehen kann. Alle digitalen Ausgaben, die eventuell kursieren, sind Schwarzkopien. In keinem von beiden Fällen verdiene ich etwas an den Verkäufen. Ich habe nichts dagegen, wenn ihr Antiquariate unterstützt, aber von Downloads würde ich bitten, einstweilen abzusehen, bis sich eine neue Auflage konkretisiert. Ich arbeite daran!
Bei Fairwater war die Situation noch komplizierter: zwei Verlage, zwei Agenturen, zwei Fassungen des Texts und ein paar selbstverschuldete Fehler im Vertragswerk, die mir schon lange ein Dorn im Auge waren -- all dies schrie nach einem Neuanfang. Hier gibt es bereits sehr konkrete Pläne, aber auch über die sollte ich erst reden, wenn es so weit ist.
Da die Erstauflage von Fairwater relativ hoch war, gibt es vom Taschenbuch noch einige Restexemplare, welche die nächsten Monate abverkauft werden. Das hat alles seine Richtigkeit. Das E-Book mit dem aktualisierten Text, das ich an dieser Stelle vor einem Jahr noch bewarb, ist aber bereits wieder aus dem Verkehr gezogen. Auch hier gilt: Falls Fassungen davon im Netz kursieren, sind diese nicht autorisiert und ich verdiene nicht daran. Bitte geduldet euch noch ein wenig! Und entschuldigt die Umstände.
Aktueller Stand ist der, dass beide Romane, Fairwater und Der Kristallpalast, 2018 wieder im Handel sein werden, sowohl als E-Book als auch in gedruckter Form.
Bis dahin bleiben sie kultiger Underground, was ja auch nicht verkehrt ist.
Zu den Hintergründen: Wie vielleicht bekannt, wurde Feder&Schwert; diesen Sommer an den Kölner Uhrwerk-Verlag verkauft. Das neue Team führt die Marke auch mit viel Engagement fort, allerdings war Der Kristallpalast bereits zum Zeitpunkt der Übernahme abverkauft und eine Neuauflage danach nicht mehr geplant. Deshalb habe ich meinen Vertrag gekündigt und befinde mich aktuell in Verhandlungen mit einem schönen kleinen Verlag, der eine Neuauflage sowohl als E-Book als auch im Print vorsieht, eventuell mit ein paar Extras. Sobald es hierzu etwas Konkretes gibt, mache ich das selbstverständlich bekannt.
Das heißt, dass man den Kristallpalast als Taschenbuch die nächsten Monate nur noch antiquarisch oder über Dritthändler erstehen kann. Alle digitalen Ausgaben, die eventuell kursieren, sind Schwarzkopien. In keinem von beiden Fällen verdiene ich etwas an den Verkäufen. Ich habe nichts dagegen, wenn ihr Antiquariate unterstützt, aber von Downloads würde ich bitten, einstweilen abzusehen, bis sich eine neue Auflage konkretisiert. Ich arbeite daran!
Bei Fairwater war die Situation noch komplizierter: zwei Verlage, zwei Agenturen, zwei Fassungen des Texts und ein paar selbstverschuldete Fehler im Vertragswerk, die mir schon lange ein Dorn im Auge waren -- all dies schrie nach einem Neuanfang. Hier gibt es bereits sehr konkrete Pläne, aber auch über die sollte ich erst reden, wenn es so weit ist.
Da die Erstauflage von Fairwater relativ hoch war, gibt es vom Taschenbuch noch einige Restexemplare, welche die nächsten Monate abverkauft werden. Das hat alles seine Richtigkeit. Das E-Book mit dem aktualisierten Text, das ich an dieser Stelle vor einem Jahr noch bewarb, ist aber bereits wieder aus dem Verkehr gezogen. Auch hier gilt: Falls Fassungen davon im Netz kursieren, sind diese nicht autorisiert und ich verdiene nicht daran. Bitte geduldet euch noch ein wenig! Und entschuldigt die Umstände.
Aktueller Stand ist der, dass beide Romane, Fairwater und Der Kristallpalast, 2018 wieder im Handel sein werden, sowohl als E-Book als auch in gedruckter Form.
Bis dahin bleiben sie kultiger Underground, was ja auch nicht verkehrt ist.
Sunday, November 27. 2016
Calling it early
(Dieser Text richtet sich vor allem an die Menschen, die mir in sozialen Netzwerken folgen.)
relevant: Fuck you, 2016
Nach der US-Wahl anfangs des Monats bin ich in ein ziemlich tiefes Loch gesackt, aus Gründen, die ich glaube ich nicht zu erklären brauche. Gefühle der Machtlosigkeit und der Wut mischten sich mit Angst um den Zustand der Weltpolitik, wie ich sie zuletzt nach dem 11. September 2001 empfunden hatte.
Meine Meinung zu diesem Themenkomplex hat sich kaum geändert. Aber meine Ursachensuche, weshalb ich so außerordentlich schlecht damit umging, führte zu einer eingehenden Beschäftigung mit meinem Onlineverhalten, das mir, sagen wir mal, nicht mehr maßvoll genug war. Die ersten Tage "ohne" waren durchaus hart. Die Anpassung an die neue Wirklichkeit da draußen auch. Nachrichten ließ ich wenn überhaupt nur in Form von Stephen Colbert an mich ran. Es folgten ein finsterer Herbst-Blues (ich weiß nicht, was ihr alle mit dieser Jahreszeit habt, ich finde sie zum Kotzen -- there, I said it!), ein anhaltender Krankheitsfall in der Familie und der Tod meines Laptops, auf dem ich meine letzten Romane und diverse Übersetzungen schrieb.
Aktuell bin ich mit Linux unterwegs (und Linux, habe ich gelernt, kann ein echtes Arschloch sein). Nebenbei habe ich Sport getrieben, zum ersten Mal seit Monaten wieder ein Buch gelesen, viel Freude mit Rotwein, Kahlúa und Russian Standard gehabt und eine Reihe obskurer britischer Bands entdeckt, die eine gemeinsame Liebe zu den Cardiacs, Kleinorgeln und Sea Shanties verbindet.
Beinahe wäre ich auch in eine Partei eingetreten, aber das erwies sich als zu teuer (finde den Fehler).
Was mich im Moment nicht wirklich glücklich macht, ist das Autorenkaraoke. Dabei war es ein ziemlich guter Monat: Auf TOR online gab es eine Kurzgeschichte von mir, Audible haben »Marco Polo« als Hörbuch gemacht, und bei Alessandra Reß kommt dieser Tage noch ein schönes Feature zum »Licht hinter dem Wolken«. Auch das E-Book zum »Öden Land« müsste jetzt eigentlich erscheinen, und der nächste Perry steht ebenfalls in den Startlöchern.
Aber Werbung funktioniert für mich gerade höchstens aus der gefühlten Deckung meines Blogs heraus. Ob »Marco« rockt oder nicht, entscheidet auch nicht meine soziale Witzigkeit, sondern der Absatz im altbackenen Buchhandel. Ich kann (und muss, zum Glück) nicht nur vom Schreiben leben. Von daher kann ich die Alphörner der Verlautbarung auch eine Weile ins Warme stellen und die Hofberichterstattung auf Standby schalten.
Leider hab ich mich nie richtig entschieden, ob ich Twitter eigentlich »privat« oder »dienstlich« nutzen will, und das rächt sich gerade. Der Stress entsteht für mich vor allem durch die Vielzahl verschiedener Rollen, die ich das Gefühl habe, bedienen zu müssen. Und selbst kleinste Missverständnisse, für die soziale Netzwerke ja das natürliche Biotop darstellen, beschäftigen mich in Phasen wie diesen mehr, als jeder Therapeut mir raten würde. Vielleicht ist meine Filterblase auch immer noch zu weit. In jedem Fall brauch ich gerade mehr Moll auf mein Hirnchakra (im Grunde meines Herzens bin ich nämlich ein harmoniesüchtiger Hippie -- und jeder, der mir das nicht glaubt, kriegt eine auf die Zwölf!).
Was mich aktuell dagegen ziemlich glücklich macht, ist das Übersetzen: Im Sommer hatte ich die Ehre (no irony here), einige Kurzgeschichten von Ray Bradbury einzudeutschen, die mich im positiven Sinn an meine Grenzen trieben. Das war toll. Aktuell übersetze ich einen anarchistischen, antikapitalistischen Fantasyroman mit massig Splatter und Gefluche, in dem ein Echsenmensch mit ausgeprägter Syntaxschwäche die Probleme der Welt mit seinem Kriegshammer eindost. Und das ist genau, was ich im Augenblick brauche.
Außerdem habe ich noch ein Langzeitexperiment mit Kahlúa, Vanille-Soja-Milch und veganen Marshmallows am Laufen. Und auch das mit den Sea Shanties ist längst noch nicht durch.
Von daher weiß ich noch nicht genau, wie das mit mir und Twitter weitergeht. Manchmal habe ich in der Öffentlichkeit eine größere Klappe, als gut für mich ist, und man drohte mir ja auch schon mit dem Anwalt (gruselige Erinnerungen an meine Schulzeit keimen hier auf. Richie Tozier, anyone?). Manchmal kommen nachts die Geister der Stummgeschalteten zu mir und mahnen mich mit matten Stimmen, ihnen wieder mehr Gehör zu schenken. Ich hab mich auch schon schlau gemacht, wie das mit dem Löschen eigentlich funktioniert, aber den Trick haben andere schon weitaus besser gemacht, also lass ich das eher.
Vielleicht leg ich mir aber einen neuen Account zu (oder zwei. Oder acht. Oder dreißigdreiviertel), gebe mir fancy Nicks oder wechsle endlich meinen Avatar (ich trag schon lang keine Hüte mehr -- traurige Wahrheit: mein Kopf ist zu groß). Vielleicht entfolge ich auch -- der gefräßige Plapperkäfer lässt grüßen -- sämtliche Nachrichtenquellen, damit die Welt mich nicht mehr sieht (was soll schon passieren? Ich rechne mit weiteren Referenden und dem Ende allen Denkens, wie wir es kennen).
Aber wenn ich zurückomme, muss ich es schaffen, weniger als vierzehn Stunden am Tag an der Timeline zu kleben wie Garfield an der Fliegengittertür. Da ich diesen goldenen Weg noch nicht gefunden habe, läuft hier noch ein Weilchen das Schweigen der Hörner. Die nächsten Wochen plane ich mir einen Ekel an Glühwein anzutrainieren, noch das ein oder andere Buch zu lesen, eine kleine Theaterrolle einzustudieren und zwischendrin den neuen Laptop einzurichten.
Kleines ernst gemeintes Danke für euer Verständnis und lieben Gruß an euch alle. Wenn was ist: Ich checke wie alle Altvorderen verantwortungsvoll meine Emails. Mentions erreichen mich nicht, Direktnachrichten nur auf Umwegen. Wir lesen uns spätestens im neuen Jahr.
relevant: Fuck you, 2016
Nach der US-Wahl anfangs des Monats bin ich in ein ziemlich tiefes Loch gesackt, aus Gründen, die ich glaube ich nicht zu erklären brauche. Gefühle der Machtlosigkeit und der Wut mischten sich mit Angst um den Zustand der Weltpolitik, wie ich sie zuletzt nach dem 11. September 2001 empfunden hatte.
Meine Meinung zu diesem Themenkomplex hat sich kaum geändert. Aber meine Ursachensuche, weshalb ich so außerordentlich schlecht damit umging, führte zu einer eingehenden Beschäftigung mit meinem Onlineverhalten, das mir, sagen wir mal, nicht mehr maßvoll genug war. Die ersten Tage "ohne" waren durchaus hart. Die Anpassung an die neue Wirklichkeit da draußen auch. Nachrichten ließ ich wenn überhaupt nur in Form von Stephen Colbert an mich ran. Es folgten ein finsterer Herbst-Blues (ich weiß nicht, was ihr alle mit dieser Jahreszeit habt, ich finde sie zum Kotzen -- there, I said it!), ein anhaltender Krankheitsfall in der Familie und der Tod meines Laptops, auf dem ich meine letzten Romane und diverse Übersetzungen schrieb.
Aktuell bin ich mit Linux unterwegs (und Linux, habe ich gelernt, kann ein echtes Arschloch sein). Nebenbei habe ich Sport getrieben, zum ersten Mal seit Monaten wieder ein Buch gelesen, viel Freude mit Rotwein, Kahlúa und Russian Standard gehabt und eine Reihe obskurer britischer Bands entdeckt, die eine gemeinsame Liebe zu den Cardiacs, Kleinorgeln und Sea Shanties verbindet.
Beinahe wäre ich auch in eine Partei eingetreten, aber das erwies sich als zu teuer (finde den Fehler).
Was mich im Moment nicht wirklich glücklich macht, ist das Autorenkaraoke. Dabei war es ein ziemlich guter Monat: Auf TOR online gab es eine Kurzgeschichte von mir, Audible haben »Marco Polo« als Hörbuch gemacht, und bei Alessandra Reß kommt dieser Tage noch ein schönes Feature zum »Licht hinter dem Wolken«. Auch das E-Book zum »Öden Land« müsste jetzt eigentlich erscheinen, und der nächste Perry steht ebenfalls in den Startlöchern.
Aber Werbung funktioniert für mich gerade höchstens aus der gefühlten Deckung meines Blogs heraus. Ob »Marco« rockt oder nicht, entscheidet auch nicht meine soziale Witzigkeit, sondern der Absatz im altbackenen Buchhandel. Ich kann (und muss, zum Glück) nicht nur vom Schreiben leben. Von daher kann ich die Alphörner der Verlautbarung auch eine Weile ins Warme stellen und die Hofberichterstattung auf Standby schalten.
Leider hab ich mich nie richtig entschieden, ob ich Twitter eigentlich »privat« oder »dienstlich« nutzen will, und das rächt sich gerade. Der Stress entsteht für mich vor allem durch die Vielzahl verschiedener Rollen, die ich das Gefühl habe, bedienen zu müssen. Und selbst kleinste Missverständnisse, für die soziale Netzwerke ja das natürliche Biotop darstellen, beschäftigen mich in Phasen wie diesen mehr, als jeder Therapeut mir raten würde. Vielleicht ist meine Filterblase auch immer noch zu weit. In jedem Fall brauch ich gerade mehr Moll auf mein Hirnchakra (im Grunde meines Herzens bin ich nämlich ein harmoniesüchtiger Hippie -- und jeder, der mir das nicht glaubt, kriegt eine auf die Zwölf!).
Was mich aktuell dagegen ziemlich glücklich macht, ist das Übersetzen: Im Sommer hatte ich die Ehre (no irony here), einige Kurzgeschichten von Ray Bradbury einzudeutschen, die mich im positiven Sinn an meine Grenzen trieben. Das war toll. Aktuell übersetze ich einen anarchistischen, antikapitalistischen Fantasyroman mit massig Splatter und Gefluche, in dem ein Echsenmensch mit ausgeprägter Syntaxschwäche die Probleme der Welt mit seinem Kriegshammer eindost. Und das ist genau, was ich im Augenblick brauche.
Außerdem habe ich noch ein Langzeitexperiment mit Kahlúa, Vanille-Soja-Milch und veganen Marshmallows am Laufen. Und auch das mit den Sea Shanties ist längst noch nicht durch.
Von daher weiß ich noch nicht genau, wie das mit mir und Twitter weitergeht. Manchmal habe ich in der Öffentlichkeit eine größere Klappe, als gut für mich ist, und man drohte mir ja auch schon mit dem Anwalt (gruselige Erinnerungen an meine Schulzeit keimen hier auf. Richie Tozier, anyone?). Manchmal kommen nachts die Geister der Stummgeschalteten zu mir und mahnen mich mit matten Stimmen, ihnen wieder mehr Gehör zu schenken. Ich hab mich auch schon schlau gemacht, wie das mit dem Löschen eigentlich funktioniert, aber den Trick haben andere schon weitaus besser gemacht, also lass ich das eher.
Vielleicht leg ich mir aber einen neuen Account zu (oder zwei. Oder acht. Oder dreißigdreiviertel), gebe mir fancy Nicks oder wechsle endlich meinen Avatar (ich trag schon lang keine Hüte mehr -- traurige Wahrheit: mein Kopf ist zu groß). Vielleicht entfolge ich auch -- der gefräßige Plapperkäfer lässt grüßen -- sämtliche Nachrichtenquellen, damit die Welt mich nicht mehr sieht (was soll schon passieren? Ich rechne mit weiteren Referenden und dem Ende allen Denkens, wie wir es kennen).
Aber wenn ich zurückomme, muss ich es schaffen, weniger als vierzehn Stunden am Tag an der Timeline zu kleben wie Garfield an der Fliegengittertür. Da ich diesen goldenen Weg noch nicht gefunden habe, läuft hier noch ein Weilchen das Schweigen der Hörner. Die nächsten Wochen plane ich mir einen Ekel an Glühwein anzutrainieren, noch das ein oder andere Buch zu lesen, eine kleine Theaterrolle einzustudieren und zwischendrin den neuen Laptop einzurichten.
Kleines ernst gemeintes Danke für euer Verständnis und lieben Gruß an euch alle. Wenn was ist: Ich checke wie alle Altvorderen verantwortungsvoll meine Emails. Mentions erreichen mich nicht, Direktnachrichten nur auf Umwegen. Wir lesen uns spätestens im neuen Jahr.
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Monday, October 31. 2016
Wir haben das jetzt mal ohne gemacht
Meine beiden Fantasy-Romane bei Klett-Cotta -- Die Magier von Montparnasse und Das Licht hinter den Wolken -- sind als E-Book ab sofort mit Wasserzeichen erhältlich. Das heißt: ohne hartes DRM. Adobe Digital Editions wird nicht länger benötigt. Rejoice!
Ich freue mich sehr über diesen Schritt, weil er ein Plus an Kundenfreundlichkeit bedeutet. Egal, wie viele E-Reader ihr daheim besitzt, ihr könnt die Bücher nun endlich benutzen wie jede andere Datei: Ihr könnt sie verschieben, Backups anlegen, eurem Partner schenken usw. Das Wasserzeichen ist lediglich ein unsichtbarer Zeichenschlüssel, der die Datei individualisiert: Würden Schwarzkopien einer solchen Datei im Internet kursieren, könnte man zurückverfolgen, bei wem die Kette anfing. Dies ist eine Art Rückversicherung der Verlage. Solange man das Buch aber einfach nur benutzt wie ein normales Buch und nicht in der ganzen Welt verbreitet, merkt man davon in der Regel nichts.
Ich persönlich schätze die wirtschaftliche Bedeutung von Schwarzkopien deutlich geringer ein als viele andere Autoren oder Verlage das tun. Häufig wird angenommen, jede Kopie eines Werkes würde einen Verkauf weniger bedeuten, und jeder, der ein Werk kopiert, träfe in böswilliger Absicht eine kriminelle Entscheidung. Wenn ich zum Beispiel daran denke, wie viele großartige Schallplatten ich in meiner Jugend von Freunden auf Kassette aufnahm, und wie viele schreckliche Schallplatten ich versehentlich stattdessen kaufte, weiß ich, dass es so einfach nicht ist.
Werke werden verschenkt, verliehen und second hand gehandelt, manchmal gehen sie kaputt und manchmal werden sie auch weggeworfen. Andere werden einfach nur gesammelt aber nie benutzt. Und manchmal werden sie vielleicht auch geklaut. Eine gewisse "Unschärfe" bleibt immer. Der ideale, mündige Kunde, ob nun rechtschaffen gut oder rechtschaffen böse, ist in jedem Fall eine Illusion. Von daher sehe ich das eher wie Michael J. Sullivan oder Cory Doctorow: Ich freue mich über jeden Leser, dem meine Geschichten wirklich etwas bedeuten, und hoffe darauf, dass er oder sie mich in irgendeiner Form weiterempfiehlt oder unterstützt, sei es durch Buchkäufe, Bewertungen oder Mundpropaganda.
Natürlich heißt das nicht, dass mir egal ist, ob man für meine Arbeit bezahlt oder nicht. Ich glaube bloß nicht, dass ein nennenswerter Prozentsatz meiner Leser diese Abwägung wirklich in dieser Form trifft. Platt gesagt: Wer sich die Mühe macht, meine Bücher unentgeltlich zu erwerben, ist entweder schlau genug, dass er seine Gründe haben wird, oder dumm genug, dass er ohnehin wenig Spaß damit hätte. Jedem sollte klar sein, dass ich als Freiberufler darauf angewiesen bin, Geld zu verdienen. Und es geht hierbei gar nicht mal in erster Linie darum, ob ich jetzt für ein verkauftes Buch meinen Tantiemeneuro kriege oder nicht. Fast noch wichtiger ist, ob für meinen Verlag die Bilanz irgendwann stimmt – dann darüber entscheidet sich mein "Wert" bei den Verlagen, und damit beispielsweise auch, was für Vorschüsse man mir für mein nächstes Buch anbietet.
Von daher: Unterstützt meine Verlage. Und wenn ihr .epubs lest (d.h. nicht bei Amazon kauft – für Amazonkunden ändert sich nichts), aber genau wie ich keine Lust auf hartes DRM habt, dann könnt ihr meine Romane jetzt auch "ohne" kaufen. Die Magier von Montparnasse kosten € 6,99, Das Licht hinter den Wolken € 9,99. Das sind die Bücher wert, ich find sie beide ziemlich geil.
Ich persönlich schätze die wirtschaftliche Bedeutung von Schwarzkopien deutlich geringer ein als viele andere Autoren oder Verlage das tun. Häufig wird angenommen, jede Kopie eines Werkes würde einen Verkauf weniger bedeuten, und jeder, der ein Werk kopiert, träfe in böswilliger Absicht eine kriminelle Entscheidung. Wenn ich zum Beispiel daran denke, wie viele großartige Schallplatten ich in meiner Jugend von Freunden auf Kassette aufnahm, und wie viele schreckliche Schallplatten ich versehentlich stattdessen kaufte, weiß ich, dass es so einfach nicht ist.
Werke werden verschenkt, verliehen und second hand gehandelt, manchmal gehen sie kaputt und manchmal werden sie auch weggeworfen. Andere werden einfach nur gesammelt aber nie benutzt. Und manchmal werden sie vielleicht auch geklaut. Eine gewisse "Unschärfe" bleibt immer. Der ideale, mündige Kunde, ob nun rechtschaffen gut oder rechtschaffen böse, ist in jedem Fall eine Illusion. Von daher sehe ich das eher wie Michael J. Sullivan oder Cory Doctorow: Ich freue mich über jeden Leser, dem meine Geschichten wirklich etwas bedeuten, und hoffe darauf, dass er oder sie mich in irgendeiner Form weiterempfiehlt oder unterstützt, sei es durch Buchkäufe, Bewertungen oder Mundpropaganda.
Natürlich heißt das nicht, dass mir egal ist, ob man für meine Arbeit bezahlt oder nicht. Ich glaube bloß nicht, dass ein nennenswerter Prozentsatz meiner Leser diese Abwägung wirklich in dieser Form trifft. Platt gesagt: Wer sich die Mühe macht, meine Bücher unentgeltlich zu erwerben, ist entweder schlau genug, dass er seine Gründe haben wird, oder dumm genug, dass er ohnehin wenig Spaß damit hätte. Jedem sollte klar sein, dass ich als Freiberufler darauf angewiesen bin, Geld zu verdienen. Und es geht hierbei gar nicht mal in erster Linie darum, ob ich jetzt für ein verkauftes Buch meinen Tantiemeneuro kriege oder nicht. Fast noch wichtiger ist, ob für meinen Verlag die Bilanz irgendwann stimmt – dann darüber entscheidet sich mein "Wert" bei den Verlagen, und damit beispielsweise auch, was für Vorschüsse man mir für mein nächstes Buch anbietet.
Von daher: Unterstützt meine Verlage. Und wenn ihr .epubs lest (d.h. nicht bei Amazon kauft – für Amazonkunden ändert sich nichts), aber genau wie ich keine Lust auf hartes DRM habt, dann könnt ihr meine Romane jetzt auch "ohne" kaufen. Die Magier von Montparnasse kosten € 6,99, Das Licht hinter den Wolken € 9,99. Das sind die Bücher wert, ich find sie beide ziemlich geil.
Wednesday, October 26. 2016
Marco Polo
Mein Historienroman "Marco Polo: Bis ans Ende der Welt" ist nun erschienen und überall erhältlich. Tatsächlich kam er ein paar Tage früher als erwartet, aber das passt zu diesem Herbst, in dem sich gerade alles bei mir zu überschlagen scheint. Ich bin froh, dass dieses Mammutprojekt von einem Roman jetzt "draußen" ist (ehrlich, wer will schon ein Mammut bei sich daheim ...?) Und ich freue mich auf das erste Feedback. Weitere Informationen und Leseprobe gibt es auf der Verlagsseite, bei Amazon kann man die ersten ca. 90 Seiten lesen.
Die Premierenlesung findet am 9. November in Kindlers Buchhandlung in Mosbach statt.
Die Premierenlesung findet am 9. November in Kindlers Buchhandlung in Mosbach statt.
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Monday, October 24. 2016
Acht Jahre
Am letzten Samstag wurde auf dem Buchmesse Convent der Deutsche Phantastik Preis verliehen und meine Kurzgeschichte "Das öde Land" aus der gleichnamigen Sammlung gewann den Preis für die beste deutschsprachige Kurzgeschichte des Jahres 2015. (Alle Preisträger findet man unter obigem Link oder hier.)
Wer mir schon länger folgt, weiß, dass sowohl der BuCon als auch der DPP zu Beginn meiner Schriftstellerei eine wichtige Rolle für mich spielten, und die Gazette hat beide über die Jahre immer wieder begleitet. Nirgends knüpfte ich mehr Kontakte, und auch wenn sich dem DPP vorwerfen lässt, "nur" ein Publikumspreis zu sein, den naturgemäß derjenige gewinnt, der die meisten Leute zum Mitmachen motiviert, ändert das nichts daran, dass mir als jungem Autor mit meinem bizarren Debüt Fairwater nichts eine solche "Starthilfe" bescherte wie dieser Preis.
Bei der diesjährigen Verleihung (schön und knackig von Dirk van den Boom moderiert), fiel mir vor allem auf, wie viel sich seit 2008 verändert hat: Schmidt&Abrahams;, meine alte Agentur, gibt es nicht mehr, Feder&Schwert;, mein erster Verlag, wurde verkauft, WerkZeugs, die damals sogar T-Shirts und Taschen (!) zu Fairwater vertrieben, treten immer seltener auf Messen und Conventions in Erscheinung. Trotzdem sind die Menschen hinter diesen Marken noch immer aktiv auf dem Buchmarkt, und es gibt auch neue Verlage, Vereine und Freunde, die die deutsche Phantastik-Szene mit ihrer Ideenvielfalt und ihrem Einsatz gestalten und bereichern. Manche von ihnen haben sich die letzten Jahre neu erfunden, andere vielleicht auch professionalisiert (die Gazette zumindest ist nicht mehr wie sie einmal war!); aber auf ihre Weise sind sie sich doch treu geblieben und sorgen dafür, dass ich mich jetzt schon auf den BuCon 2017 freue. Selbst ohne Preisverleihung.
Dank allen, die für mich abgestimmt haben, und natürlich auch meinem Verleger, Torsten Low!
Wer mir schon länger folgt, weiß, dass sowohl der BuCon als auch der DPP zu Beginn meiner Schriftstellerei eine wichtige Rolle für mich spielten, und die Gazette hat beide über die Jahre immer wieder begleitet. Nirgends knüpfte ich mehr Kontakte, und auch wenn sich dem DPP vorwerfen lässt, "nur" ein Publikumspreis zu sein, den naturgemäß derjenige gewinnt, der die meisten Leute zum Mitmachen motiviert, ändert das nichts daran, dass mir als jungem Autor mit meinem bizarren Debüt Fairwater nichts eine solche "Starthilfe" bescherte wie dieser Preis.
Bei der diesjährigen Verleihung (schön und knackig von Dirk van den Boom moderiert), fiel mir vor allem auf, wie viel sich seit 2008 verändert hat: Schmidt&Abrahams;, meine alte Agentur, gibt es nicht mehr, Feder&Schwert;, mein erster Verlag, wurde verkauft, WerkZeugs, die damals sogar T-Shirts und Taschen (!) zu Fairwater vertrieben, treten immer seltener auf Messen und Conventions in Erscheinung. Trotzdem sind die Menschen hinter diesen Marken noch immer aktiv auf dem Buchmarkt, und es gibt auch neue Verlage, Vereine und Freunde, die die deutsche Phantastik-Szene mit ihrer Ideenvielfalt und ihrem Einsatz gestalten und bereichern. Manche von ihnen haben sich die letzten Jahre neu erfunden, andere vielleicht auch professionalisiert (die Gazette zumindest ist nicht mehr wie sie einmal war!); aber auf ihre Weise sind sie sich doch treu geblieben und sorgen dafür, dass ich mich jetzt schon auf den BuCon 2017 freue. Selbst ohne Preisverleihung.
Dank allen, die für mich abgestimmt haben, und natürlich auch meinem Verleger, Torsten Low!
Thursday, October 20. 2016
Hörbuchpremiere
"Das Licht hinter den Wolken" ist seit heute auch als Hörbuch von Audible erhältlich. Es ist mein erster eigenständiger Roman, der jemals für ein Hörbuch eingesprochen wurde, und ich hoffe, Michael Hansonis hatte in den 21 Stunden Arbeit etwas Spaß.
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Friday, October 7. 2016
Jenseits des Rheins und am Ende der Welt
Auf dem Buchmesse Convent um 17 Uhr stellen Erik Hauser und ich unsere Kurzgeschichten und aktuellen Projekte vor. Ich freue mich sehr, dass es auch dieses Jahr wieder geklappt hat -- der BuCon ist meine liebste Veranstaltung im Jahr.
Ich arbeite mit Erik seit vielen Jahren immer wieder zusammen. Er eröffnete mir an der Uni Heidelberg den literaturwissenschaftlichen Zugang zur Phantastik und gab mir in seinen mit Frank Rainer Scheck herausgegebenen Anthologien meine ersten Übersetzungsjobs (Vernon Lee, James Branch Cabell). Außerdem schrieben wir gemeinsam die Novelle Die Wahrheit über Sherlock Holmes, die gerade auf dem Zauberspiegel wieder positiv besprochen wurde.
Nun ist Eriks erste eigenständige Kurzgeschichtensammlung Jenseits des Rheins erschienen -- einige der Geschichten kenne ich noch aus unseren Creative-Writing-Treffen, und ich möchte Eriks Schreibe allen Freunden klassischer "Old-school-Phantastik" in der Traditionslinie von Poe bis Ligotti wärmstens ans Herz legen.
Also, Lesetipp, und vielleicht sehen wir uns in Dreieich!
Ich arbeite mit Erik seit vielen Jahren immer wieder zusammen. Er eröffnete mir an der Uni Heidelberg den literaturwissenschaftlichen Zugang zur Phantastik und gab mir in seinen mit Frank Rainer Scheck herausgegebenen Anthologien meine ersten Übersetzungsjobs (Vernon Lee, James Branch Cabell). Außerdem schrieben wir gemeinsam die Novelle Die Wahrheit über Sherlock Holmes, die gerade auf dem Zauberspiegel wieder positiv besprochen wurde.
Nun ist Eriks erste eigenständige Kurzgeschichtensammlung Jenseits des Rheins erschienen -- einige der Geschichten kenne ich noch aus unseren Creative-Writing-Treffen, und ich möchte Eriks Schreibe allen Freunden klassischer "Old-school-Phantastik" in der Traditionslinie von Poe bis Ligotti wärmstens ans Herz legen.
Also, Lesetipp, und vielleicht sehen wir uns in Dreieich!
Friday, May 6. 2016
Neues Buch, neues Genre ... und eine alte Legende
Im November erscheint bei Droemer mein Historienroman Marco Polo: Bis ans Ende der Welt. Es ist meine sechste eigenständige Publikation1 und mein bisher umfangreichster Text.2 Außerdem ist es mein erster Roman ohne fantastische Elemente.3 Der Rechercheaufwand betrug im Print ziemlich genau einen Schritt an Literatur.4 Auf meiner Festplatte nimmt das Projekt ca. 2 GB in über 1000 Dateien ein. Der Handlungszeitraum reicht im chinesischen Kalender vom Jahr der Holz-Ratte bis zum Jahr des Erde-Schweins im 66. Zyklus.
Worum es geht? Nun, das muss ich bei diesem Buch glaube ich kaum weiter ausführen: natürlich um die längste Reise, den mächtigsten Herrscher, die unglaublichsten Wunder und die dramatischste Liebe, von der Menschen je hörten.
Ach ja, und natürlich nannte man den Erzähler des Romans auch den größten Lügner aller Zeiten ...
Der Roman ist jetzt vorbestellbar. Neuigkeiten dazu folgen die nächsten Wochen und Monate.
1 Wenn ich den Kristallpalast und die Geschichten vom Ende der Welt mitzähle und Fairwater nur einmal werte -- ja, das wird inzwischen kompliziert.
2 Nämlich 20% umfangreicher als Das Licht hinter den Wolken.
3 Was nicht bedeutet, dass keine Zauberer oder Drachen darin vorkämen. Außerdem gibt es Feuerpfeile, Kampfelefanten, Wettermönche und mindestens ein Einhorn.
4 Das entspricht etwa 2,5 Fuß, 1,25 Ellen, 0,0015 chinesischen Li, 0,0005 Meilen oder 0,00015 Farsakh.
Worum es geht? Nun, das muss ich bei diesem Buch glaube ich kaum weiter ausführen: natürlich um die längste Reise, den mächtigsten Herrscher, die unglaublichsten Wunder und die dramatischste Liebe, von der Menschen je hörten.
Ach ja, und natürlich nannte man den Erzähler des Romans auch den größten Lügner aller Zeiten ...
Der Roman ist jetzt vorbestellbar. Neuigkeiten dazu folgen die nächsten Wochen und Monate.
1 Wenn ich den Kristallpalast und die Geschichten vom Ende der Welt mitzähle und Fairwater nur einmal werte -- ja, das wird inzwischen kompliziert.
2 Nämlich 20% umfangreicher als Das Licht hinter den Wolken.
3 Was nicht bedeutet, dass keine Zauberer oder Drachen darin vorkämen. Außerdem gibt es Feuerpfeile, Kampfelefanten, Wettermönche und mindestens ein Einhorn.
4 Das entspricht etwa 2,5 Fuß, 1,25 Ellen, 0,0015 chinesischen Li, 0,0005 Meilen oder 0,00015 Farsakh.
Monday, March 21. 2016
Neu als Taschenbuch: Das Licht hinter den Wolken
Vor wenigen Tagen ist "Das Licht hinter den Wolken" in der neuen Taschenbuchreihe der Hobbit Presse erschienen. Allen Lesern, denen Hardcover zu teuer sind, sei dieses Ausgabe des Buchs ans Herz gelegt.
Abgesehen vom neuen Cover (das für meinen Geschmack zu sehr nach YA aussieht -- und das ist "Das Licht hinter den Wolken" nicht) gab es auch ein paar minimale Änderungen im Inhalt: Die Widmung ist nun auf Deutsch, die Weltkarte zweigeteilt am Ende des Buchs (was es erforderlich machte, die Abschlussillustration von S. 681 direkt unter den Text zu ziehen). Außerdem wurden zwei Tippfehler korrigiert.
Die wichtigste -- und für mich begrüßenswerte -- Änderung betrifft die vorletzte Szene des Romans. Weshalb mir diese Änderung wichtig war, können wahrscheinlich nur Leser nachvollziehen, die das Buch bereits kennen, und an diese richtet sich dieser Beitrag auch -- damit sie wissen, was sie sich beim Lesen der Hardcoverfassung dazudenken können, wenn sie das möchten. Für alle anderen mag die Änderung eher nichtssagend klingen. Dennoch der Hinweis an Neuleser: Wer nicht wissen will, was am Ende des Buchs welche Figuren noch zueinander sagen und wer da noch auftaucht, sollte hier nicht weiterlesen.
Es gilt also: Spoilerwarnung!
Im Hardcover heißt es auf Seite 676:
Und im Taschenbuch heißt es nun:
Ich hatte mit dieser Alternativfassung bereits geliebäugelt, als ich die Druckfahnen des Hardcovers durchsah. Ich entschied mich damals dagegen, weil diese kurze Interaktion zwischen April und Janner etwas unvermittelt den Fokus der Szene verschiebt. Irgendwann -- zu spät für das Hardcover -- überwog aber das Bedürfnis, April am Ende noch einmal aufwachen zu lassen: damit sie nicht völlig wortlos aus der Handlung scheidet; damit der Leser versichert ist, dass es ihr gut geht; und um anzudeuten, dass sie die folgende Schlussszene (mit Sarik) tatsächlich erlebt, und sei es nur als Traum, und dieser Traum (je nachdem, wie man das zyklische Ende deutet) niemals endet.
Verschiedene Leser in meiner ersten Leserunde zu dem Buch hatten mich darin bestätigt, dass dies die bessere Wahl sein könnte, und als ich von der geplanten Taschenbuchausgabe erfuhr, nutzte ich die Gelegenheit, das zu ändern. Man sieht also: Manchmal haben Lesermeinungen noch Einfluss auf ein Buch -- selbst nach Erscheinen und ausgerechnet im Print (das E-Book ist weiter mit der alten Fassung identisch).
Die wichtigste -- und für mich begrüßenswerte -- Änderung betrifft die vorletzte Szene des Romans. Weshalb mir diese Änderung wichtig war, können wahrscheinlich nur Leser nachvollziehen, die das Buch bereits kennen, und an diese richtet sich dieser Beitrag auch -- damit sie wissen, was sie sich beim Lesen der Hardcoverfassung dazudenken können, wenn sie das möchten. Für alle anderen mag die Änderung eher nichtssagend klingen. Dennoch der Hinweis an Neuleser: Wer nicht wissen will, was am Ende des Buchs welche Figuren noch zueinander sagen und wer da noch auftaucht, sollte hier nicht weiterlesen.
Es gilt also: Spoilerwarnung!
Im Hardcover heißt es auf Seite 676:
»So muss es wohl sein«, sagte Tausenddorn und klopfte ihm abermals auf die Schulter. »Ist ja auch ein recht häufiger Name. Wisst Ihr, das ist genau, was ich an den Leuten so schätze: nicht, dass sie große Schwertkämpfer sind oder Wunder vollbringen … oder weiß der Kuckuck was sie sonst noch von sich, von mir oder der Welt erwarten. Sondern ihre Fähigkeit, sich immer neue Geschichten über sich selbst zu erzählen. Was immer Ihr tut – hört nicht damit auf.«
Janner nickte, dann legte er das Schwert wieder nach hinten, wo April auf ihrem Lager aus Stroh friedlich schlief. Er strich ihr das Haar aus der Stirn, ihre Augenlider flatterten leicht, und er fragte sich, was sie wohl träumte. Dann blickte er wieder nach vorn.
Der Befreier des Nordens und die Prophetin grüßten ein letztes Mal, dann ritten sie auf den linken der beiden Wege, nach Teveral. Janner aber lenkte seinen Wagen nach rechts, nach Fængos. Das Maultier trottete los, er hängte die Leine ein, und nach einer Weile konnte man von seinem Weg das einfache Lied einer Flöte hören.
Und im Taschenbuch heißt es nun:
»So muss es wohl sein«, sagte Tausenddorn und klopfte ihm abermals auf die Schulter. »Ist ja auch ein recht häufiger Name. Wisst Ihr, das ist genau, was ich an den Leuten so schätze: nicht, dass sie große Schwertkämpfer sind oder Wunder vollbringen … oder weiß der Kuckuck was sie sonst noch von sich, von mir oder der Welt erwarten. Sondern ihre Fähigkeit, sich immer neue Geschichten über sich selbst zu erzählen.«
Und mit diesen Worten grüßten der Befreier des Nordens und die Prophetin ein letztes Mal und ritten auf den linken der beiden Wege, nach Teveral. Janner schaute ihnen nach, dann legte er das Schwert wieder nach hinten, wo April auf ihrem Lager aus Stroh friedlich schlief. Er strich ihr das Haar aus der Stirn, und da kam sie kurz zu sich und blinzelte ihn an. »Ich habe geträumt«, flüsterte sie.
»Hör nicht damit auf«, sagte er und streichelte ihre Wange. Sie lächelte, schloss die Augen und war kurz darauf wieder eingeschlafen.
Janner blickte nach vorn. Dann ließ er das Maultier lostrotten und lenkte seinen Wagen nach rechts, nach Fængos. Er hängte die Leine ein, und nach einer Weile konnte man von seinem Weg das einfache Lied einer Flöte hören.
Ich hatte mit dieser Alternativfassung bereits geliebäugelt, als ich die Druckfahnen des Hardcovers durchsah. Ich entschied mich damals dagegen, weil diese kurze Interaktion zwischen April und Janner etwas unvermittelt den Fokus der Szene verschiebt. Irgendwann -- zu spät für das Hardcover -- überwog aber das Bedürfnis, April am Ende noch einmal aufwachen zu lassen: damit sie nicht völlig wortlos aus der Handlung scheidet; damit der Leser versichert ist, dass es ihr gut geht; und um anzudeuten, dass sie die folgende Schlussszene (mit Sarik) tatsächlich erlebt, und sei es nur als Traum, und dieser Traum (je nachdem, wie man das zyklische Ende deutet) niemals endet.
Verschiedene Leser in meiner ersten Leserunde zu dem Buch hatten mich darin bestätigt, dass dies die bessere Wahl sein könnte, und als ich von der geplanten Taschenbuchausgabe erfuhr, nutzte ich die Gelegenheit, das zu ändern. Man sieht also: Manchmal haben Lesermeinungen noch Einfluss auf ein Buch -- selbst nach Erscheinen und ausgerechnet im Print (das E-Book ist weiter mit der alten Fassung identisch).
Posted by JL
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